08. Juli 2016 - Alles über Grannen. Schaut auch bei Google!

Grannen, so nennt man die Teile der Ähren von Getreide und getreideähnlichen Unkräutern ,
die das Samenkörnchen ummanteln und an dessen Mantelende ein Haarende steht, das nicht nur spitz ist,
sondern so rau, als wäre es mit Widerhaken ausgestattet. Grannen bohren sich auch in Gehörgänge,
Nasen und besonders oft in den Zwischen-Zeh-Bereich und können von dort aus wandern.
Dadurch entstehen sehr schmerzhafte Endzündungen und auch noch Schlimmeres...
 
Bitte liebe Hundebesitzer:
 
Kontrolliert das Fell, Ohren, Augenpartie, Zwischenzehenräume etc. gründlich...

 
Die Hunde, speziell mit langem Haarkleid, nehmen diese Grannen beim normalen Spazierengehen unbemerkt
auf. Durch die Bewegung gelangt die Granne in das Fell und wandert weiter. Bevorzugt findet man die
Grannen in den Ohren, den langen Bein-, Bauch- und Brustfahnen, in den Achselhöhlen und auch
an den Pfoten bzw. zwischen den Zehen. Bei fauven Briards sieht man die Grannen besonders schlecht,
weil sie fast die gleiche Farbe wie das Fell haben. Die Grannen können in die Lunge durch die Atemwege,
in die Mund- oder Nasenschleimhaut (auch mit Schnupfen), in die Augen, Pfotenballen, Ohrgänge oder
in die Körperhaut eindringen. Auch sind Fälle bekannt, wo Hunde diese Grannen eingeatmet haben
und diese in die Lunge gewandert sind. Letzteres kommt allerdings nur selten vor.

 
 

12. Juni 2013 - In eigener Sache....

Wie vertrauenswürdig sind die CSNB- Ergebnisse wirklich???

Nur durch Zufall stellte sich vor Kurzem heraus, dass ein CSNB-Ergebnis einer meiner Zuchthündinnen falsch (frei) ausgewertet war! Die Auswertung war vor ca. 8 Jahren, aber die Nachkommen dieser Hündin wurden dann auch alle als frei eingestuft! Im vorliegenden Fall ist gottlob nichts Entscheidendes „passiert“, alles war nachvollziehbar und konnte korrigiert werden.

Wo letztlich der Fehler gelegen hat, ist nicht mehr feststellbar, wie erwähnt, es liegt ca. 8 Jahre zurück!

Aber, dürfen wir davon ausgehen, dass alle Untersuchungen aus den zurückliegenden Jahren korrekt waren?
Waren möglicherweise weitere Untersuchungen fehlerhaft? Gibt es vielleicht weit aus mehr Träger des mutierten CSNB-Gens, als wir annehmen?
Dürfen wir eigentlich immer von den Elterntieren auf den Nachwuchs schließen, ohne diese direkt, (EDTA-Blut oder Speichelprobe) getestet zu haben?

Ich denke, wir alle, Züchter und Zuchtverantwortliche beider Vereine, sind viel zu sorglos mit den Ergebnissen umgegangen! Wir haben die Ergebnisse, vor allem bei Zuchthunden, auf die Nachkommen übertragen, ohne diese getestet zu haben!!!

Um ganz sicher zu gehen, sollte in den nächsten Jahren jeder Briard, der in die Zucht geht, sich einem direkten Test unterziehen müssen, sonst gibt es möglicherweise in einigen Jahren ein böses Erwachen!
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, es geht hier nicht um die Vererbung des Gens, sondern um Fehler im System!!!
Ich kann nur hoffen, dass unsere Zuchtverantwortlichen beider Vereine schnellstens handeln werden!
Wir als Züchter sollten von beiden Elterntieren immer direkte Ergebnisse anstreben! Ich werde jedenfalls in Zukunft keinen Deckrüden für meine Hündin nehmen, dessen CSNB-Ergebnis lediglich von den Elterntieren abgeleitet wurde!

Im Interesse unserer Hunde halte ich persönlich eine Kontrolle der zukünftigen Zuchthunde für dringend erforderlich.
Im Nachbarland Holland ist die Untersuchung auf CSNB bei den in die Zucht gehenden Briards seit 2013 Pflicht. Ich denke, das geschieht nicht ohne Grund!?!

Ohne den untersuchenden Instituten zu nahe treten zu wollen, (es ist durchaus möglich, dass eine Verwechslung auch bei der Abnahme vorgekommen ist) wäre über eine Kontrolle, in kontinuierlichen Abständen, nachzudenken!

Herzliche Grüße
Ingeborg Grötzner

CSNB
Die CSNB (Congenital Stationary Night Blindness) handelt es sich um den partiellen oder auch totalen Verlust des Sehvermögens bei schwachem Lichteinfall bzw. Dunkelheit. Da es sich um eine rezessive vererbbare Krankheit handelt, kann ein Hund Träger dieser Krankheit sein, ohne selber die Symptome zu zeigen. Sind beide Elterntiere solche rezessiven Träger, können ¼ der Welpen von dieser Krankheit betroffen sein!
CSNB-Träger sollten ausdrücklich nur mit einem CSNB getesteten gesunden Partner verpaart werden!

Das Risiko eines Defekts im RPE65-Gens & somit das Risiko der kongenitalen stationären Nachtblindheit (CSNB) ist gegeben, sobald die Mutation nachgewiesen werden konnte (d.h. sobald das Tier ein Anlageträger ist).

 
 

12. Juni 2013 - CSNB – Nachtblindheit beim Briard

Oft taucht in Gesprächen über den Briard eine Frage bzgl. CSNB auf. Darum möchte ich versuchen, einige Infos über CSNB beim Briard darzustellen.
CSNB ist die Abkürzung für Congenital Stationary Night Blindness und wird mit Angeborene Gleichbleibende Nachtblindheit, oder kurz Nachtblindheit, übersetzt. CSNB wird rezessiv vererbt und ist eine Störung des Netzhautpigmentepithels. Verursacht wird CSNB durch eine Mutation im sogenannten RPE65-Gen.

Wie wirkt sich die Krankheit aus?
Ist ein Briard erkrankt bzw. von der Krankheit direkt betroffen (genannt CSNB-Affected), beginnt die Degeneration der Netzhaut bereits mit wenigen Wochen. Das erste Stadium ist hier die Einschränkung der Sehfähigkeit bei Dämmerlicht bzw. im Dunkeln, kurz ein beeinträchtigtes Nachtsehvermögen. Die verschiedenen Stufen der Erkrankung reichen von normalem Tagessehen bis zu einem mehr oder minder eingeschränktem Sehvermögen auch bei Tageslicht nach einigen Jahren.
Klinisch kann die Krankheit erst beim Ausbruch festgestellt werden. Im Welpenalter bzw. wenn die Kranheit noch nicht ausgebrochen ist, kann nur ein genetischer Test darüber Auskunft geben, ob ein Briard CSNB-frei (oder auch CSNB-normal [--], d.h. gesund) ist, er CSNB-Träger (CSNB-Carrier [+-], d.h. er trägt dieses Gen, erkrankt aber selbst nicht daran) oder CSNB-Affected ([++] d.h. der Hund hat diese Krankheit) ist. Für den Test wird je nach Labor mind. 1ml EDTA-Blut oder eine speziell aufbereitete Speichelprobe benötigt.

Mögliche Ergebnisse eines CSNB-Tests

Test-Ergebnis Genotyp des getesteten Briards Bedeutung für die Zucht Risiko, an CSNB zu erkranken
N (--) Normal = Frei Kann mit jedem Briard verpaart werden Wird nie an CSNB erkranken
C (+-) Carrier = Träger Träger des CSNB-Gens Wird nie an CSNB erkranken
A (++) Affected = Betroffen Homozygot für CSNB Wird an CSNB erkranken


Aus der Genetik
Wie bereits oben erwähnt, wird CSNB – wie die meisten Erbkrankheiten - rezessiv vererbt. Dies bedeutet, dass die Krankeit nur dann ausbricht, wenn die Gene in reinerbiger Form vorliegen. Zum besseren Verständnis, hier eine kleine Aufstellung:

Zu erwartende Ergebnisse in der Zucht
Elterntier 1
Elterntier 2
Frei (--)
Carrier (+-)
Affected (++)
Frei (--)
alle = Frei
1/2 = Frei
1/2 = Carrier
alle = Carriers
Carrier (+-)
1/2 = Frei
1/2 = Carrier
1/4 = Frei
1/2 = Carriers
1/4 = Affected
1/2 = Carrier
1/2 = Affected
Affected (++)
alle= Carrier
1/2 = Carrier
1/2 = Affected
alle = Affected

Erläuterung:
CSNB-FREI verpaart mit CSNB-FREI = alle Welpen sind CSNB-FREI
CSNB-FREI verpaart mit CSNB-CARRIER = rund ½ der Welpen sind CSNB-FREI, rund ½ sind CSNB-CARRIER
CSNB-FREI verpaart mit CSNB-AFFECTED = alle Welpen sind CSNB-CARRIER
CSNB-CARRIER verpaart mit CSNB-FREI = rund ½ der Welpen sind CSNB-FREI, rund ½ sind CSNB-CARRIER
CSNB-CARRIER verpaart mit CSNB-CARRIER = rund ¼ der Welpen sind CSNB-FREI, rund ½ sind CSNB-CARRIER und rund ¼ sind CSNB-AFFECTED
CSNB-CARRIER verpaart mit CSNB-AFFECTED = rund ½ der Welpen sind CSNB-CARRIER, rund ½ sind CSNB-AFFECTED
CSNB-AFFECTED verpaart mit CSNB-FREI = alle Welpen sind CSNB-CARRIER
CSNB-AFFECTED verpaart mit CSNB-CARRIER = rund ½ der Welpen sind CSNB-CARRIER, rund ½ CSNB-AFFECTED
CSNB-AFFECTED verpaart mit CSNB-AFFECTED = alle Welpen sind CSNB-AFFECTED

Dies bedeutet , sobald ein Elterntier aus einer Verpaarung CSNB-Frei ist, sind mit Sicherheit keine Welpen CSNB-Affected, also kein Welpe wird erkranken!
Ist ein Elterntier CSNB-Affected und das zweite Elterntier CSNB-FREI, sind alle Welpen CSNB-Carrier, d.h. sie sind Träger dieses Gens, aber nicht von der Krankheit betroffen.
Werden jedoch zwei CSNB-Carrier miteinander verpaart, besteht die Gefahr, dass die Nachkommen von der Nachtblindheit betroffen sind.
Im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten ist CSNB eine gentisch sehr leicht und einfach "lenkbare" und vorhersehbare Krankheit und kann so zu 100% kontrolliert werden. Ein Briard, der CSNB-Träger ist, hat dadurch keinerlei negative Konsequenzen.

Vielen Dank an Frau Milwisch nach österreich, dass ich die Unterlagen verwenden darf!
 
 

10. März 2010 - Ektopischer Ureter (e.U.)

In jüngster Zeit wird in Züchterkreisen und bei Haltern unserer Briards vermehrt von dem „e.U.“ gesprochen. Ob nun „alarmierend“ oder evtl. auch „hochgeschaukelt“. Das tatsächliche Ausmaß des e.U. in unserer Rasse ist absolut unbekannt! Es gibt keine ausreichenden und gesicherten Daten, aber es gibt vereinzelte „Fälle“.

Was bedeutet e.U. und in wie weit sind wir, als Briardbesitzer, davon betroffen?!

Ein Harnleiter wird als ektopisch bezeichnet, wenn er nicht an der richtigen Stelle in die Harnblase, sondern erst weiter hinten, z. B. direkt in die Harnröhre oder aber erst hinter der Verschlusseinrichtung der Harnblase mündet. Ein Harnabgang kann dann nicht mehr bewusst verhindert werden.

Ein „ständiges Träufeln“ bereits im Welpenalter ist evtl. ein Anzeichen für e.U.(Übrigens nicht zu verwechseln mit Spätzündern, was „Stubenreinheit“ angeht!!!).
Die Diagnose des e.U. kann durch Ultraschall oder Rö.-Darstellung mittels Kontrastmittel oder bei Hündinnen auch durch eine Spiegelung der Harnblase getroffen werden.

Die Behandlung erfolgt ggf. durch einen chirurgischen Eingriff.

Wie bei der HD, so gibt es auch bei dem e.U. verschiedene Grade in der Schwere des Defektes. Das heißt, ein chirurgischer Eingriff ist nicht immer zwingend erforderlich.
Es handelt sich nicht um ein rassespezifisches Problem, sondern nach vorliegenden Informationen sind viele Rassen, auch Mischlinge davon betroffen.

Lassen Sie mich Frau Dr. Eichelberg, eine engagierte Kynologin und Zoologin, aus einem Interview zitieren:

Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten ungeheure Fortschritte gemacht. Die Folge ist, dass immer mehr Möglichkeiten zur Diagnose und erfolgreichen Therapie zur Verfügung stehen. Die Folge ist aber auch, dass immer mehr Erkrankungen bekannt werden. Nicht unsere Hunde werden immer kränker, sondern die Medizin weiß und erkennt immer mehr!

Und das darf bei aller dringenden Notwendigkeit der Defektbekämpfung nicht dazu führen, dass uns vor lauter Sorge der eigentliche Spass am Hund abhanden kommt und wir nur noch verschreckt auf ständig verlängerte Listen von möglichen Erkrankungen starren! (Zitat Ende.)

Und genau da stehen wir Züchter und Hundehalter bald!

Nicht, dass Sie jetzt denken, ich will die Problematik des e.U. herunterspielen, nein, ganz sicher nicht, aber auch Panikmache wäre fehl am Platze! Natürlich ist das Auftreten einer solchen Anomalie in jedem Fall ein Problemfall für Hund und Halter!

Gerne stehe ich Ihnen allen für weitere Fragen zur Verfügung.

Ihre Ingeborg Grötzner

Wie die Zuchtverantwortlichen des CFH jetzt reagieren, können Sie dem Clubjournal 1/10 entnehmen. Ein ausführlicher Bericht der Zuchtkommission ist im gleichen CJ veröffentlicht.

Sie können darüber auch im Internet: hier nachlesen.

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